Das beste PILS: Meine Empfehlungen

Olivia Pelz

So much to drink, so little time! Wir bräuchten eine Empfehlung, bitte. Craft Beer Professionals stellen ihre Favoriten vor. Heute: Oliva Pelz, Bier-Aficionado und mit oliva.drinksbeer Deutschlands umtriebigste Bier-Instagrammerin, über ihre fünf liebsten Pilsener.

Als ich mich mit ca. 18 Jahren, auf den zweiten oder dritten Schluck in Bier verliebte… – war es ein Pils. Ein richtiges. Wenn möglich, wählte ich ein Pilsner Urquell (und tue es auch heute noch sehr oft). Alle anderen alkoholischen Getränke interessierten mich immer weniger und ein leckeres kühles Bier wurde tatsächlich irgendwie zu meinem „Markenzeichen“, wenn ich unterwegs war. Nach Jahren des fast ausschließlichen Pils-Genusses, wurde ich dann aber doch neugierig auf „diese Craft Biere“, von denen immer mehr die Rede war und probiere seitdem alles, was ich in die Finger bekomme. Als ich nun nach meinen „Favorite Five…“ gefragt wurde, habe ich mich trotzdem für meine erste große Bierliebe entschieden. Vor allem weil ich ein wenig das Gefühl habe, dass Pils in der Szene häufig neben den ganzen IPAs, Pale Ales, Stouts und deren Variationen etwas belächelt wird. Es gibt jedoch auch in der Craft Beer Welt äußerst leckere Pils-Biere, wie ich finde:

das beste Pils

Hat Pfeffer: Das Pepper Pils von Welde und Himburgs BKK. (Foto: oliva.drinksbeer)

Himburgs Braukunstkeller/ Welde Bräu: Pepper Pils (Plankstadt)

Der Name sagt eigentlich schon alles. Welde und Himburgs Braukunstkeller haben sich hier etwas wirklich Tolles einfallen lassen. Das klassische Pils bekommt im wahrsten Sinne eine „gepfeffert“. Durch einen Sud aus schwarzem und rosa Pfeffer erhält das Bier eine besondere Würze, wobei die fruchtigen Aromen trotzdem noch überwiegen. Diese Kombination macht dieses Pils für mich besonders. Es bleibt trotzdem sehr süffig und macht Lust auf mehr. Mein persönlicher Favorit!

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Für die Generation 90210: Das Beverly Pils von Mashsee. (Foto: oliva.drinksbeer)

Mashsee: Beverly Pils (Hannover)

Jeder, der mich richtig kennt, würde sagen: „Das hast du nur dabei, weil du auf Wortspiele stehst“. Ja, ich oute mich. Diese Personen haben aber offensichtlich dieses Pils noch nicht getrunken! Zusätzlich zum coolen Namen und Label, schmeckt es nämlich auch noch ausgezeichnet. Es handelt sich um ein kalt gehopftes, unfiltriertes Pils mit fruchtigen Zitrusaromen, das aber trotzdem noch schön herb im Abgang ist. Super frisch und süffig. Ein tolles Bier von Mashsee, das man nicht nur unter der kalifornischen, sondern auch heimischen Sonne super genießen kann.

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Mit der Kraft den einen Hopfens: Hanscraft Single Hop Kellerpils. (Foto: oliva.drinksbeer)

Hanscraft & Co: Single Hop Kellerpils (Aschaffenburg)

Ein wenig (erweiterter) Lokalpatriotismus darf auch sein oder? Auch wenn Aschaffenburg schon in Bayern liegt, ist es nicht weit von Frankfurt entfernt und aus dieser anderen Stadt am Main kommen richtig gute Biere von Hanscraft & Co. Unter anderem das Single Hop Kellerpils. Dieses Pils war tatsächlich eines der ersten Craft Biere, das ich getrunken habe und seitdem immer wieder gerne trinke. Feinherb mit leicht fruchtigem Aroma kommt es daher. Der hier verwendete Hallertauer Blanc Hopfen steht im Vordergrund und verfeinert das klassische Pils um eine blumige Note. Ein tolles Bier, das immer passt.

das beste Pils

Herb und kühn: Caspar Pils von Kuehn Kunz Rosen. (Foto: olivia.drinksbeer)

Kuehn Kunz Rosen: Caspar Pils (Mainz)

Als ich merkte, dass sich deutsche Biere in dieser Auflistung herauskristallisierten, kam mir das Caspar Pils von Kuehn Kunz Rosen in den Sinn. In meiner Liste das vielleicht klassischste Pils, wenn man die Zutaten anschaut (böhmisches Tennenmalz und Saazer Hopfen), aber auch vom Trinkerlebnis her. Ein unaufgeregtes, schönes Pils, das man auch Opa kredenzen kann, ohne dass er sich über diesen „neumodischen“ Craft Beer Quatsch aufregt und einfach nur ein gutes Bier genießt.

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Im Dunkeln gut munkeln – mit dem Moonshine Imperial Pilsener von Mashsee und Buddelship. (Foto: olivi.drinksbeer)

Mashsee/ Buddelship: Moonshine Midnight Brew (Hamburg)

Zwei richtig tolle Brauereien (Buddelship & Mashsee) tun sich zusammen und brauen was? Ein Pils! Okay, kein normales Pils, aber dieses musste einfach in diese Liste um zu zeigen, welche Möglichkeiten es mittlerweile gibt. Imperial steht bei Bier ja irgendwie für „Harder, Better, Faster, Stronger“ um es mit Daft Punk zu sagen. Auffällig ist schon einmal die große Sieben vor dem Prozentzeichen auf dem Label, was ja eher untypisch für Pils Biere ist. Und so riecht es nicht nur eher wie ein IPA, sondern kommt auch vom Geschmack her diesem näher – ein Pils, das sich als IPA ausgibt, quasi. Das liegt sicherlich an den drei Hopfensorten, die es wirklich in sich haben und eine richtige Geschmackslawine in Gang setzen, die schön bitter nachhallt. Für mich nicht nur in dieser Liste außergewöhnlich, sondern auch allgemein ein außergewöhnlich gutes Bier!