So much to drink, so little time! Wir bräuchten da doch mal eine Empfehlung, bitte. Welches Bier ist das Beste? Craft Beer Professionals stellen ihre Favoriten vor. Heute: Georg VI Schneider, Chef der Privaten Weissbierbrauerei Georg Schneider & Sohn GmbH und seit Kurzem auch Präsident des Bayerischen Brauerbundes empfiehlt – was wohl – Weissbier. Fünf außergewöhnliche Weissbiere für warme Tage.
Manche sagen ja, Georg VI Schneider sei einer der ersten Craft Beer Brauer Deutschlands überhaupt. Also nicht in dem Sinn, in dem andere manche sagen, alle traditionsreichen Privatbrauereien seien per se alle immer schon Craft Brauereien, sondern anders: Georg Schneider und sein Braumeister Hans-Peter Drexler haben zum Beispiel bereits 2008 einen Collaboration-Sud mit Garret Oliver von der Brooklyn Brewery gemacht. 2008! Da wusste kein Mensch hierzulande was ein Collabdings und wer dieser Oliver ist. Schneider braut nicht einfach den uralten Stiefel wie alle Georgs vor ihm es seit 1872 getan haben, sondern denkt seine Biere neu. Stichwort Barrique. Stopfen. Neuseeländische Hopfen. Und so weiter. Er kennt den US-Craft-Beer Markt und bedient ihn mit einer ansehnlichen Menge seiner Biere.
Wir haben Georg VI Schneider nach seinen fünf liebsten Weissbieren gefragt – unter der Auflage, dass nur eines davon aus seiner Brauerei kommen darf. Das sei nicht leicht, hat er gesagt. Und uns trotzdem fünf Biere aufgeschrieben.
Hofbrauhaus Freising: Huber Weisse, Bayern
Hier finde ich es toll, wie intensiv die Bananenaromen zum Vorschein kommen. Außerdem habe ich es früher oft in meiner Studienzeit getrunken und es erinnert mich deswegen an die damalige, schöne Zeit in Weihenstephan.
Hoegaarden: Wit Blanche, Belgien
Das ist ein ganz typisches Witbier und vor allem ein typischer Vertreter von Weissbier, welches nicht nach dem Reinheitsgebot gebraut wird, denn es werden Orangenschalen und Koriander dazu gegeben. Für mich persönlich war es auch das erste nichtbayerische Weissbier, das ich je kennengelernt habe. Am Anfang war es vom Trinken her etwas befremdlich. Aber nach der Zeit dachte ich mir: „Das hat was.“ Hoegaarden ist zwar leider keine private Brauerei mehr, aber vom Typ her ist es wirklich gut.
Brauerei Karg: Weissbier Hell, Bayern
Dieses Weissbier ist sehr kräftig und voluminös mit viel Hefe. Wenn ich es trinke, dann denke ich immer an die Künstler des „Blauen Reiters“ die zwischen Kochel und Murnau aktiv waren. Da ich mich persönlich sehr für die Kunst interessiere finde ich diese Region schon alleine deswegen sehr spannend. Dass es hier auch noch ein gutes Weissbier gibt, freut mich umso mehr.
Gutmann: Helle Weisse, Bayern
Hier finde ich es schön, dass die Brauerei, so wie wir auch, auf die Flaschengärung setzt und das Bier deswegen auch ein ganz typisches fruchtiges und kräftig-hefiges Aroma hat. Bei einem gescheiten Weissbier gehört das natürlich dazu und ist für mich ein wichtiges Kriterium. Außerdem sind es nette Nachbarn und Kollegen.
Schneider Weisse – TAP5 Meine Hopfenweisse
Die Hopfenweisse ist wahrscheinlich das außergewöhnlichste unserer Weissen. Es ist eine unglaublich intensive und harmonierede Verbindung von Hopfen- und obergärigen Weissbieraromen in einer nie dagewesenen Art und Weise.