So much to drink, so little time! Wir bräuchten da doch mal eine Empfehlung, bitte. Welches Bier ist das Beste? Craft Beer Professionals stellen ihre Favoriten vor. Peter Eichhorn, Journalist, Autor und geschätzter Bierexperte, verrät uns seine fünf liebsten Berliner Craft Beers. Aus der Flasche wohl gemerkt.
In Berlin glühen derzeit die Zapfhähne und die Braukessel. Bier ist Trend und Regionalität gefragt, wie nie. Dazu sorgen Berliner Brauer für Vielfalt und Qualitäten, wie die Hauptstadt sie lange nicht erleben durfte.
Meine aktuellen Craft-Flaschenbier-Favoriten von der Spree:
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Heidenpeters Pale Ale
Johannes Heidenpeter aus der Markthalle IX ist ein Naturtalent. Der brautechnische Quereinsteiger hat die ideale Mischung aus Handwerk, Geschmack und Gefühl und entwickelt aus dieser Mischung großartige Biere. Sein Pale Ale setzt Maßstäbe bei diesem Bierstil – für ganz Deutschland.
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Flessa Pilsener
Noch wagen sich zu wenige Crafties an untergärige Braustile. Christoph Flessa liefert mit seinem Pilsener den Beweis, dass Pils entspannt trinkbar ist, aber mit beerigen und floralen Nuancen auch herrlich komplex und kraftvoll hopfig sein kann.
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Bierfabrik Berlin Heimat
Eine moderne Interpretation eines traditionellen Bierstils aus Deutschland. Mal ehrlich: das traditionelle Weizenbier süddeutscher Brauart ist oft großartig und ist nicht die Art von Bier, die am ehesten auf Craft-Brauer gewartet hat. Dennoch kann die Craft-Idee mit veränderten Hopfengaben und Lagerzeiten den Klassiker völlig neu gestalten und in einen eigenen Stil verwandeln.
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Schoppe Bräu Black Flag
Das Imperial Stout verfügt über einen festen Schaum, den man sogleich löffeln möchte. Kaffee, Bitterschokolade, dezente Säure und Mineralität. Danach ein grandioser Nachhall mit Kirsche, Schokolade und Rauch. Thorsten Schoppe beweist seine Erfahrung und wie üblich, präsentiert er ein ausgereiftes und köstliches Produkt.
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Spent Brewers Collective Red Oat Ale
Ein wenig merkwürdig und nicht für jede Zielgruppe geeignet, ist der rabiat-sozialistische Rabotnik-Auftritt des vegan-antiimperialistischen Braukollektivs schon. Der Inhalt der Flaschen kann sich aber überall sehen lassen. Insbesondere das Hafer Ale ist großartig, insbesondere als Speisenbegleiter. Etwas Rauch, vollmundige Getreidenote, reife Früchte von Orange über Kiwi zur Johannisbeere. Langer Nachhall mit Holz und Karamell.
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